Die „Hänigser Teerkuhlen“ wurden 1546 erstmalig in einem geologischen Fachbuch erwähnt. Es handelt sich hier um eines der ältesten, urkundlich erwähnten Erdölvorkommen in Norddeutschland.
In zwei bis drei Meter tiefen Gruben trat es als dickflüssiges Erdöl – auch Teer genannt – auf natürlichem Wege zu Tage. Hier wurde es mit einem Gänseflügel abgeschöpft und als sog. „Hänigser Teer“ verkauft.
Mit einer Kiepe auf dem Rücken oder in einer Karre belieferten die „Hänigser Teerkerle“ die Ortschaften in der Umgebung. Das „Hänigser Teer“ – auch „Schmers“ genannt – fand damals nicht nur als Wagenschmiere bei den Bauern Verwendung sondern wurde auch als Heilmittel für Mensch und Tier geschätzt.
Die Teerkuhlen heute:
Der Heimatbund Hänigsen hat in den vergangenen Jahren eine dieser ehemaligen Kuhlen auf dem Kuhlenberggelände reaktiviert, in der heute wieder – wie seit Jahrhunderten zuvor – dieser wertvolle Bodenschatz auf natürlichem Wege zu Tage tritt.
Die Teerkuhle wurde wieder fast in ihren ursprünglichen Stand zurückversetzt. Auch die vor 400 Jahren eingebauten Stützbretter, welche die Kuhle vor dem Einrutschen stützen sollten, sind noch zu sehen.
Besucher der Teerkuhlen können heute wieder erleben, wie das auf einer Wasseroberfläche sich sammelnde Öl (Teer) wie in alten Zeiten abgeschöpft wird.
Der Besuch der Hänigser Teerkuhlen lohnt sich unbedingt. Wie vor 500 Jahren tritt Erdöl an der Tagesoberfläche aus – ohne vorher gebohrt zu haben. Erdöl ist ein Naturprodukt, das von ganz alleine aus großen Tiefen den Weg an die Tagesoberfläche findet. Das ist in Europa einmalig. Erstaunlich ist, daß es weder der Umwelt, der Vegetation oder dem Trinkwasser schadet. Ich empfehle jeder Schule einen Besuch im Museum.